Samstag, 27. November 2010

Sonntag, 21. November 2010

Soon Dach




Mama en du
En tweschen junt dee Sonn
Soon Dach
Haft mie vondoag mien
Voda em Himmel
Jeschonke
Eenfach soo jeschonke -
Waut saul etj doone?
Wiedaschlope?
Dreeme?
Oppstone?
Opprieme
Waut lidje jeblewe es?
Dochwoll -
Daut doo!
Sajcht mien Hoat en moakt een
Tjlienet Fensta op en
Lat junt nenn
Toop
Mett dise scheene Leeda ute
Schootmeschien

* * *

Hatte heute Morgen irgendwie große Lust, diese 21 Zeilen für meine Mama und für dich, mein lieber Bruder Heinrich, zu schreiben. Und während ich mit Text und Bildern spiele, läuft in meinem Laptop diese zauberhafte Panflötenmusik, die du immer so mochtest...

Freitag, 19. November 2010

Dienstag, 16. November 2010

PET.RUS



Die Pet Shop Boys kommen aus Russland
Quatsch!
Doch, das stimmt, schau mal nach
Wo
Bei Wikipedia
Wikipedia? Da kann doch jeder jeden Scheiß schreiben
DAS ist Quatsch!
Und du glaubst wirklich, die sind Russen?
Ja
Und warum singen die auf Englisch?
Machen doch alle
Und warum heißen die dann Pet Shop Boys?
Das erste Wort steht für Petjka
Aha. Und das zweite?
Für Schop, das ist Russlandmennonitisch
Verstehe. Und Boys?
Steht für Jungs aus Bojewoi
Soso, das ist ja eine richtig hirnlose Theorie
Stimmt. Ist eh alles sinnlos
Oh... Sag mal, was bewegt dich?
Dieser blöde Petuch
Petuch?
Ach, schon gut. Meine Schuld
Du bist verrückt
Ja. Verlogen und kanonisiert

* * *

Sonntag, 14. November 2010

Dein Schmuck







Du sagst immer
Nichts ist besser als die Natur
Und, weißt du, ich glaube dir heute
Noch mehr als an jenem Tag
Als ich dich zum ersten Mal sah
Mein Herz stand still
Weil ich überwältigt war und eigentlich
Nicht wusste, warum
Ich weiß es auch heute nicht viel besser
Aber ich sehe und lerne
Dass nichts, wirklich nichts
Schöner und besser ist als das
Was Gott gemacht hat
Was Gott geschenkt hat
Was uns den Atem verschlägt und unsere
Augen weit aufreißt
Was mich
Den zufällig (?) in den Genuss Gekommenen
Verrückt und glücklich macht
Dein Schmuck
Ich weiß es ganz genau
Auch wenn ich nur einen Teil davon gesehen habe
Ist ein Geheimnis
Voller Schönheit und Liebe und Wärme
Dein Schmuck ist heilig
Und er gehört weder dir noch
Noch mir und
Wird wohl ein Teil dieses Gartens sein
In dem du Ordnung halten möchtest
Wie du mir neulich gesagt hast
Und ich hörte still
Deine Stimme und deine Bitte an Gott
Dass er dir hilft
Dass er dich und deine Kinder
Beschützt
Und ich glaube
Er wird das auch tun
Denn dein Schmuck
Ist sein Schmuck

* * *

Samstag, 13. November 2010

Lude Leew









Waut du mett mie deist!
Woo deist du daut!?
Woo scheen mie daut jeit!
Woo scheen!!
Waut opp dise haulfkeputte Welt
Kaun beta senne!?
Deepa
Jrata
Woama
Blifft bloos dee Sonn
Wiels soone Sache send soo
Selde
Dochwoll send wie
Too seea mette Ed vebunge
Nich frie jenuch
Frie
Befriet
Befriet von eene groote Laust
Befriet mett Leew
Leew!
Doo mett mie
Waut du mett mie deist
Doo daut vondoag
En doo et uck morje
En doot et soo
Aus du daut wellst
Dien Hoat en
Mien Hoat
Oppe goode oole Wies
Lud
Soo schwoa en soo langsam en soo lud
Daut een Framda daut nich uthellt
Daut ons Leet noch hundat Joa
En hundat Lenda wieda
Onse Tjinja schmustre lat
Waut deist du!?
Waut deist du mie!?
Waut du mett mie deist
Well uck etj mett die doone
Dit hia es een
Ludet Leet
Een ludet Licht en
Eene gaunz besondre Sort von
Leew

* * *

Samstag, 6. November 2010

Hunger. Stiller.









Papa, sag mal, wie war das mit dieser Pferdescheiße?

(er schweigt)

Mit diesen Pferdeäpfeln. Es war Nacht, ihr hattet Hunger…

(er schweigt)

Schläfst du?

(er schweigt, lächelt, seine Augen bleiben geschlossen)

Schlaf ruhig weiter, ich will dich nicht stören. Bist wahrscheinlich sehr müde geworden, nachdem Mama dich gewaschen hat. Tausendmal hin und her drehen. Muss anstrengend sein…

(mit undeutlicher Stimme, sehr leise) Hat geschmeckt!

Was?

(Etwas deutlicher, aber leise) Hat geschmeckt, die Pferdescheiße!

Wirklich? Glaub ich nicht! Sag mal wirklich, wie war das?

(er lächelt schon wieder)

(ich warte, berühre seinen Arm)

Hast DU so was schon mal gegessen?

Nein. Hat sich bis jetzt nicht ergeben.

Gott sei Dank! Wünsch ich dir auch nicht. (Pause) Wir hatten Hunger. Hunger ist stärker als Krankheit. Der Krieg hat uns alle kaputt gemacht. Aber da war dieses Feld. Tagsüber haben die da mit Pferden gearbeitet. Es war Nacht. Wir dachten, wir würden Kartoffeln finden. Am Ende ist es egal, was du in den Mund steckst. Du willst einfach etwas essen… (er lächelt nicht mehr)

Papa… (ich streichle mit der rechten Hand sein Gesicht, fahre mit den Fingern durch sein immer noch kräftiges weißes Haar)

(er lächelt)

Du lächelst viel. Das gefällt mir.

Tust du das auch?

Ich weiß nicht. Wahrscheinlich nicht so viel. (Pause) Sag mal, Papa, wie war das mit diesem Agronom in Sibirien. Dieser Mann, den du in seinem Auto überall hinbringen musstest. Der hat sich doch mal so richtig über dich geärgert, weil du immer beim Fahren gelächelt hast. Warum eigentlich? Nur, weil du gelächelt hast?

Der dachte, ich bin verrückt geworden.

Quatsch! Erzähl mal, ehrlich.

(er lächelt)

Da war was. Aber was? Vielleicht hast du mir das schon einmal erzählt, ich hab’s vergessen.

Da war nicht viel. Aber für mich war das sehr viel. Und für ihn war das wahrscheinlich zu viel…

Du hast bestimmt die ganze Zeit gepfiffen im Auto, diese Lieder, die wir immer im Gottesdienst singen, und dann ist er irgendwann einfach ausgeflippt und hat dir gesagt: Hör auf, du blöder Baptist!

Nein, aber so ähnlich.

Du hast gesungen?

Nein, in seiner Anwesenheit nicht. Aber so ähnlich. Ich habe jeden Morgen auf dem Weg von dieser großen Garage, von wo ich das Auto holte, bis zu meinem Agronom – gebetet, einfach so laut und deutlich im Auto zu Gott gesprochen. Ich war ja noch allein im Auto. Ich habe Gott jeden Morgen gesagt, wofür ich ihm an diesem Tag dankbar war. Mir ist nicht jedes Mal sehr viel eingefallen, aber ein paar Sachen sind mir doch immer eingefallen. Und manchmal sogar solche Dinge, die mich selbst überraschten. An einem Morgen, eigentlich war ich ziemlich krank an diesem Tag, da hatte ich mich bei Gott für genau diesen Mann bedankt, den ich da jeden Tag im Auto hatte und aushalten musste.

(Papa redet langsam, manchmal zu undeutlich, sein Parkinson hat ihn kaputt gemacht)

Eigentlich war er einigermaßen freundlich zu mir. Dafür habe ich Gott ein herzliches Dankeschön ausgesprochen. Und ich glaube, an diesem Tag, es war ein dunkler Novembertag, da habe ich etwas mehr gelächelt als sonst. Besonders, wenn ich mit ihm sprach. Er redete manchmal sehr viel wegen seiner Arbeit und diesen Menschen, die seiner Meinung nach alles falsch machten und solche Sachen. Dabei hörte ich ihm einfach nur zu, mehr wollte er ja von mir auch nicht. Aber an diesem Vormittag ging in meinem Kopf mein Gebet weiter und während der Mann sprach, dankte ich Gott auch noch dafür, dass er gesund war, dass seine Kinder ganz in Ordnung waren, dass wir bis heute noch keinen Unfall hatten und so was alles. (Pause) Ich war sehr zufrieden. Und ich war sehr überrascht, als er mich plötzlich so verständnislos ansah und auf einmal losbrüllte, wie ein Irrer. (Pause) Na ja, es gibt Schlimmeres. Er hat mich ja nicht geschlagen. Wir sind einfach weiter gefahren.


(ich schweige)

(er schweigt auch)

Was hast du ihm dann gesagt?

Ich weiß es nicht mehr. Am nächsten Tag, und überhaupt jeden nächsten Tag, so weit ich mich an diesen Agronom erinnern kann, war er sehr freundlich zu mir. Sogar viel höflicher und respektvoller als zu seinem Chef, vor dem er eigentlich Angst hatte.

Komisch, wie das Leben so läuft…

Ja, komisch. (Pause. Tränen in seinen Augen)
Schmeckt nicht immer alles.


* * *

Papa ist 1925 in Margenau (Ukraine) geboren und heute vor drei Jahren in Siegburg gestorben... Siehe auch Noda Voda oder Emma Isa

Donnerstag, 4. November 2010

Hee sed, hee es



* * *

فَأَجَابَهُ يَسُوعُ: «أَنَا هُوَ الطَّرِيقُ وَالْحَقُّ وَالْحَيَاةُ. لاَ يَأْتِي أَحَدٌ إِلَى الآبِ إِلاَّ بِي

* * *